
     Sicherheitsbedenken
        beim Betrieb am Flughafen Frankfurt/Main
     
    Sehr geehrter Herr Dr. Ramsauer, sehr geehrter Prof. Dr. Herrmann,
    
    die anliegende Pressemeldung der Frankfurter neuen Presse ist wichtig für
    uns alle.
    
    Da stellt sich die Frage, was haben Flugzeuge, die in Düsseldorf, Köln,
    Brüssel oder Amsterdam landen wollen, in einer Höhe von 1.520 Metern (5.000
    Fuß) im Frankfurter Luftraum zu suchen? Dann kommt es auch noch zu
    Kommunikationsschwierigkeiten zwischen der Frankfurter Anflugkontrolle und
    den Flugzeugen. Selbst 3.353 Meter (11.000 Fuß) ist für Überflüge von
    Frankfurt viel zu niedrig, weil dieser Raum für die Steuerung an- und
    abfliegender Maschinen viel dringender benötigt wird.
    
    Da wird es wohl nicht mehr lange dauern, dass uns ein Flugzeug auf den Kopf
    fällt. Was erzählt uns die Flugsicherung, dass sie zu aller erst auf die
    Sicherheit zu achten hat. Hat man es hier mit Idioten zu tun? Wenn schon die
    Lärmbelastung der Menschen für die DFS kein Kriterium ist, so ist die
    Aufgabe in §27C LuftVG eindeutig festgelegt. 
    
    Jeder Verstoß ist unnachgiebig strafrechtlich zu verfolgen. Es ist die
    Pflicht der DFS, den Luftraum zu sperren, wenn sie für die Sicherheit nicht
    mehr garantieren kann.
     
    Als vor ca. vier Jahren eine Delegation der Bürgerinitiativen aus Mainz bei
    der DFS war, wurde genau dieses Thema angesprochen, dass es die Pflicht der
    DFS sei zu erklären, dass der mit der neuen Landebahn zu erwartenden Verkehr
    nicht sicher gesteuert werden kann. Darauf wurde uns gesagt, dass der Chef
    der DFS dann seinen Hut nehmen könne. Ich habe das damals sichtlich nicht
    ernst genug genommen. Heute hört man immer öfter von einer Verpflichtung der
    DFS gegenüber der Fraport und der hessischen Landesregierung (dem Eigner der
    Fraport) und dass die DFS auf der Seite der Luftverkehrsindustrie steht. Man
    stelle sich nur vor, die DFS wird auch noch von der Fraport und der
    Lufthansa gekauft.
    
    Hier muss dringend das Bundesverkehrsministerium und das Bundesamt für
    Flugsicherung einschreiten, oder wollen Sie warten, bis es wirklich zu einen
    Zusammenstoß in der Luft über unseren Köpfen kommt?
    
    Die Nordwest-Bahn muss aus Sicherheitsgründen sofort still gelegt werden.
    
    Auch aus Gründen der nicht ausreichend getesteten Vogelschwarm-Warnanlage
    und der viel zu geringen Vorwarnzeit für die Piloten, die ein sicheres
    Ausweichmanöver kurz vor der Landung nicht mehr zulässt.
    
    Mit freundlichen Grüßen 
    Dietrich Elsner 
    Sprecher des Arbeitskreis Fluglärm Mainz-Lerchenberg 
    Koordinator der Initiativen Fluglärm in Mainz und Rheinhessen 
    
    
    
    
    Keine Aussicht auf Reduzierung des Fluglärms 
    Stadtverordnete und Ortsbeiräte enttäuscht: Flugsicherung bringt zu
    Info-Veranstaltung im Römer keine neuen Vorschläge mit
    
    Gut zwei Stunden hat die Deutsche Flugsicherung (DFS) am Montagabend im
    Römer über die neuen Flugrouten informiert. Zugelassen waren auf Betreiben
    der DFS nur Mandatsträger, nicht aber die betroffenen Bürger.
    
    Frankfurt. Rund 80 Stadtverordnete und Ortsbeiräte waren der Einladung
    gefolgt. Enttäuschte Bürger, die nicht eingelassen wurden, protestierten auf
     dem Römerberg. Sie hatten nur die Möglichkeit, ihre Fragen den
    Mandatsträgern mitzugeben, die sie dann den Vertretern der DFS stellten. 
    
    Bei den Fraktionen stieß der Ausschluss der Öffentlichkeit auf heftige
    Kritik. Aber auch der Inhalt der Veranstaltung enttäuschte viele
    Stadtverordnete. "Ich hatte gehofft, dass die DFS wenigstens einige
    Vorschläge zur Lärmminderung mitbringen würde", sagte Martina Feldmayer
    (Grüne) der FNP. Ihre Hoffnung habe sich aber nicht erfüllt. Vielmehr hätten
    die DFS-Vertreter die meisten Vorschläge zurückgewiesen. "Ich bin ziemlich
    ratlos", sagte die Vize-Chefin der Grünen-Fraktion. "Die Menschen sind doch
    keine Versuchskaninchen, an denen man ausprobiert, wie sich der Fluglärm
    auswirkt und dann im Nachhinein vage und nur minimale Verbesserungen in
    Aussicht stellt." 
    
    Rainer Rahn (FDP) bezeichnete die Veranstaltung als "aufschlussreich". In
    einigen Punkten sei die Argumentation der DFS "entlarvt" worden. So habe
    sich herausgestellt, dass die Maschinen im derzeit stark kritisierten
    Gegenanflug über dem Frankfurter Norden deutlich höher als derzeit üblich
    fliegen könnten. Die von der DFS angeführten Konflikte mit Flugzeugen,
    welche die Flughäfen Düsseldorf, Köln, Brüssel oder Amsterdam ansteuern,
    gebe es erst in einer Höhe über 11 000 Fuß. Es seien in jüngster Zeit aber
    viele Maschinen auf langen Strecken nur 5000 Fuß hoch geflogen. "Völlig
    inakzeptabel", so Rahn, sei die Begründung der DFS, wonach es bei Maschinen,
    die niedriger als nötig unterwegs waren, zu "Kommunikationsproblemen"
    zwischen Tower und Pilot gekommen sei. "So etwas darf es eigentlich nicht
    geben." 
    
    "Landebahn wieder schließen"
    
    Keine neuen Erkenntnisse hat die Veranstaltung nach Ansicht des
    Stadtverordneten Peter Gärtner (Linke) gebracht. "Die DFS musste zugeben,
    dass die Lärmbelastung durch die neue Landebahn unzumutbar ist, aber dass
    sie daran nichts ändern kann." Mit dem Beschluss zum Bau der
    Nordwest-Landebahn hätten die politisch Verantwortlichen den "Lärmterror"
    für die Bewohner Frankfurts gewollt. "Nur eine Schließung der neuen
    Landebahn kann dieses Problem lösen", meint Gärtner. 
    
    Ralf Heider, Mitglied des für den Frankfurter Süden zuständigen Ortsbeirats
    5, hat die DFS so verstanden, dass die Flugrouten bereits optimiert seien
    und geringe Erleichterungen allenfalls dann zu erreichen wären, wenn die
    Kapazität des Flughafens eingeschränkt wird. "Aber dann hätte man ja gar
    nicht ausbauen müssen", sagte der SPD-Politiker. Überrascht hätten ihn die
    Aussagen der Flugsicherung allerdings nicht, denn schließlich habe die DFS
    seit Jahren nichts anderes gesagt. 
    
    Kritik an verschlossenen Türen
    
    Der Ausschluss der Öffentlichkeit stieß bei den Stadtverordneten auf scharfe
    Kritik. Der FDP-Stadtverordnete Gert Trinklein zum Beispiel sprach von
    "arrogantem Obrigkeitsverhalten". Und auch die Grünen übten Kritik:
    "Transparenz und Vertrauensbildung sehen anders aus." Das Stadtparlament hat
    die DFS aufgefordert, eine öffentliche Veranstaltung abzuhalten. Ob es dazu
    kommt, steht noch nicht fest. mu (mu)
    Artikel vom 22. November 2011, 21.40 Uhr (letzte Änderung 23. November 2011,
    04.06 Uhr)
    
    http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Keine-Aussicht-auf-Reduzierung-des-Fluglaerms;art675,464557
(link
    expired)